Einstellungen und Problemquellen

Angeberkontrast

Moderne Fernseher sind ab Werk gerne so eingestellt, dass sie im Geschäft möglichst spektakulär wirken. Für tatsächliches Fernsehschauen daheim lohnt es sich, die diversen „Kontrastverbesserungen“ im Interesse besserer Schatten-/Lichterzeichnung und eines generell unanstrengenderen Fernseherlebnisses auszuschalten.

Augenkrebs

Kriegt man von schlechtem Bild, grausamem Flimmern, kreischenden Farben und anseren Scheußlichkeiten.

Ausleuchtung

LCDs leuchten nicht selber, sondern haben eine Hintergrundbeleuchtung. Einen halben Quadratmeter Fernseher komplett gleichmäßig auszuleuchten ist knifflig. Auf einem einfarbig weißen Bild („Farben“) kann man das prima beurteilen.

Bildschärfung

Um einerseits im Geschäft besser auszusehen (vgl. Angeberkontrast) und andererseits die vergleichsweise schlechte Qualität von analogem PAL zu kaschieren, verstärken moderne Fernseher die Kanten im Bild. In Maßen angewandt kann das sinnvoll sein, übertrieben führt es zu unrealistisch harten Kanten, Kantenverdopplung, Schatten und sichtbarerem Bildrauschen. Es empfiehlt sich also, Bildschärfung oder Kantenanhebung mäßig zu dosieren.

Dreck

Mit der Zeit sammeln sich Schmutzpartikel auf dem Bildschirm, besonders wenn man direkt davor isst oder ihn ständig anfingert. Ein kleiner Dreckpunkt kann einem dunklen Pixelfehler ähnlich sehen, ist aber wesentlich billiger zu reparieren.

DVD-Player

Das Ding wo das glänzende Ding reinkommt. Das fundamentale Problem einer Testbild-DVD ist, dass man damit nie den Fernseher alleine testen kann, sondern immer nur das Gesamtsystem aus DVD-Player, Fernseher und allen Kabeln und evtl. sonstigen Geräten dazwischen. Taugt der DVD-Player nichts, dann kann man den Fernseher nicht richtig beurteilen. Taugt das Kabel nichts (kommt in Geschäften häufiger vor, wenn zwei Dutzend Fernseher das selbe Bild zeigen und deshalb über 20m Kabel und zwei Signalverstärker am Player hängen), dann ist selbst das Bild des besten Fernsehers Mist. Typisches Zeichen ist starkes Bildrauschen, verwaschene Farben und vor allem große Schatten neben Kanten.

Der Fernseher muss also unbedingt direkt mit seinem DVD-Player verbunden sein, sonst nützen die ganzen schönen Testbilder nichts.

Gamma

Ein Helligkeitsparameter, der die dargestellte Helligkeit eines mittleren Grausignals beeinflusst, aber nicht die von Schwarz oder Weiß (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/ Gammakorrektur).

Helligkeit

Die Helligkeit des Bildes sollte der Umgebungshelligkeit angepasst sein. Es macht keinen Sinn, den Fernseher auf volle Power aufzureißen, wenn man im komplett abgedunkelten Raum guckt, gibt blos Augenkrebs. In hellen Räumen, vor allem wenn sich viel im Bildschirm spiegelt, ist es dagegen nötig. Manche Fernseher bieten eine Funktion, die Bildhelligkeit automatisch der Umgebungshelligkeit anzupassen.

Die Helligkeit eines LCD-Fernsehers lässt sich über die Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung steuern. Das hat den Vorteil, dass man bei dumklerem Bild weniger Strom verbraucht und bei hellem Bild immernoch volle Zeichnung in hellen Bildbereichen hat. Oft haben Fernseher auch eine Funktion, die Helligkeit durch Verändern des Bildsignals anzupassen. Es empfiehlt sich, diese Signalhelligkeit auf optimale Bildqualität einzustellen („Graustufen“) und dann nicht mehr anzufassen.

Kontrast

Der Kontrast zwischen zwei Bildbereichen ist das Verhältnis ihrer Helligkeiten. Der Kontrastumfang eines Bildes ist das Helligkeitsverhältnis zwischen hellster und dunkelster Stelle. Der Kontrastumfang eines Fernsehers ist das Helligkeitsverhältnis zwischen Weiß und Schwarz.

Der Kontrast eines Fernsehers ist dann optimal eingestellt, wenn Schwarz wirklich schwarz aussieht, aber noch von ganz-ganz-dunkel-Grau zu unterscheiden ist, Weiß wirklich weiß aussieht, aber noch von ganz-ganz-hell-Grau zu unterscheiden ist, und dazwischen alles gleichmäßig wirkt („Graustufen“). Erhöht man den Kontrasteindruck (z.B. durch magische „Kontrastverbesserung“ im mittleren Helligkeitsbereich), dann verliert man gleichzeitig Kontrast in anderen Bereichen (kann z.B.im Dunklen oder Hellen nichts mehr erkennen).

Konvergenz

Konvergenz ist das exakte Aufeiunandertreffen des roten, grünen und blauen Elektronenstrahls bei einer Bildröhre. Bei Konvergenzfehlern zerfällt z.B. eine Kante zwischen Schwarz und Weiß zu einem Regenbogen.

LCD- oder Plasma-Fernseher oder auch moderne LCD- oder DLP-Beamer haben von Natur aus keine Konvergenzprobleme.

Pixelfehler

Bei der Fertigung eines LCD-Panels besteht für jeden einzelnen Bildpunkt eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass er kaputt ist, also entweder immer leuchtet oder immer dunkel ist. Helle Pixel sind permanent rote, grüne oder blaue Punkte im einfarbig schwarzen Bild, dunkle Pixel sind permanent türkise, lila oder gelbe Punkte im einfarbig weißen Bild („Farben“).

Pumpbild

In einem Pumpbild wechseln ein oder mehrere Bereiche schnell die Helligkeit. Ändert sich dabei die Bildgröße (pro Bereich), dann ist die Hochspannungsversorgung der Bildröhre zu schwach ausgelegt.

Was keine Bildröhre ist, pumpt auch nicht.

Schwarzlevel

Wie hell das ist, was laut Bildsignal schwarz sein sollte, kann man einstellen. Einerseits sollte es natürlich so dunkel wie möglich sein. Andererseits sollte das dunkelste Dunkelgrau nicht mit im Schwarz absaufen.

Seitenverhältnis

Die Breite eines (normalen) Fernsehbilds verhält sich zur Höhe wie vier zu drei, das Bild ist also vier Drittel (oder zwölf Neuntel) so breit wie hoch. Moderne Breitwand-Fernseher sind sechzehn Neuntel so breit wie hoch (sechzehn zu neun), Kinoleinwände sind noch breiter.

Um ein Bild mit einem Seitenverhältnis auf einer Fläche mit einem anderen Seitenverhältnis darzustellen, gibt es mehrere Möglichkeiten: Man kann das Bild einpassen und den übrigen Platz schwarz lassen (z.B. die typischen schwarzen Streifen oben und unten bei Kinofilmen im Fernsehen), man kann das Bild passend kleinschneiden (also Teile davon wegschmeißen), oder man kann beides kombinieren. Sowohl der Fernseher als auch der DVD-Player können das, deshalb sollte am DVD-Player auch immer der richtige Fernsehertyp eingestellt sein.

Moddis Testbilder-DVD enthält Bilder sowohl in 4:3 als auch in 16:9, damit alle Tests auf allen Fernsehern im Vollbild möglich sind.