Testbilder

Die ursprüngliche Motivation für diese DVD war, einen LCD-Flachbildfernseher vor dem Kauf vernünftig beurteilen zu können. Zwar ist sie nicht rechtzeitig fertig geworden, so dass ich letztlich DVDtest_20060901.iso aus diesem Forum benutzt habe, aber immerhin hatte es Auswirkungen auf das Konzept:

Visuelle Beurteilung

Die Testbilder sind nicht dazu gedacht, irgendwelche Messungen mit dem Oszilloskop oder schlimmerem zu machen. Angepeiltes Messgerät ist das Auge des Betrachters.

Flachbildschirm

Die Auswahl der Testfälle orientiert sich am LCD, nicht an der Bildröhre. Nicht dass an der was falsch wäre, aber es sollte halt ein Flachfernseher sein. Deshalb gibts z.B. keine →Pumpbilder.

PAL

Hier in Deutschland wird PAL B/G verwendet (vgl. Wikipedia: „Fernsehnorm), und dafür ist auch die DVD gemacht. Sollte theoretisch mit allen PAL- und SECAM-Systemen außer brasilianischem PAL-M funktionieren, NTSC wird wohl schiefgehen.

Universaltestbild

Abbildung 1.


Das Universaltestbild orientiert sich am klassischen FuBK-Testbild (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Testbild#Allgemeines_Testbild_.28FuBK- Testbild.29) des (west-) deutschen Fernsehens. Es enthält diverse Elemente:

  • Schwarzer Hintergrund

    • sollte schwarz sein, sonst stimmt der Blacklevel nicht →Helligkeit

  • Weiße Gitterlinien

  • Die weißen Linien bilden ein äquidistantes, rechtwinkliges Gitter. Sie

    • sollten scharf sein

    • sollten weiß sein und keine Farbränder oder Schatten haben →Kontrast, →Konvergenz, →Bildschärfung, →DVD-Player

    • sollten gerade, parallel zueinander und parallel zum Bildschirmrand sein →Geometrie

    • sollten Quadrate bilden, keine gestauchten oder gar verzerrten Vierecke →Seitenverhältnis

    • sollten von gegenüberliegenden Rändern exakt gleich weit entfernt sein →Bildposition

  • Kreis

  • Der Kreis liegt exakt in der Bildmitte und hat einen Durchmesser von 94% der Bildhöhe. Er

    • sollte exakt rund sein, nicht oval und nicht kartoffelförmig →Geometrie, →Seitenverhältnis

    • sollte von gegenüberliegenden Rändern exakt gleich weit entfernt sein →Bildposition

    • sollte den oberen und unteren Rand etwa berühren und auf keinen Fall abgeschnitten werden →Bildgröße

  • Farbbalken (Menüpunkt Farbbalken-Testbild →„Farbbalken“)

  • Die farbigen Flächen im oberen Bereich zeigen die acht möglichen Kombinationen von 0%/100% Rot, 0%/100% Grün und 0%/100% Blau sortiert nach Helligkeit. Sie

    • sollten satt und gleichmäßig gefärbt sein und weder rauschen noch Doppelkanten haben

  • Graukeil (Menüpunkt Graustufen-Testbild →„Graustufen“)

    • Sollten von sauber schwarz nach sauber weiß gleichmäßig heller werden →Helligkeit, →Kontrast, →Gamma

  • (Testbild-Name)

  • (Zahnräder (Menüpunkt bewegte Testbilder →„Horizontale Bewegung“ff)

  • Multiburst

  • Der Multiburst ist aufgeteilt in fünf Felder und zwei Zeilen. Die linken drei Felder zeigen vertikale Linien in drei verschiedenen Abständen, entsprechend drei verschiedenen Videofrequenzen. Theoretisch sollte der Rechte der drei mit 6,75MHz das theoretische Maximum der DVD erreichen und das des PAL-Systems überschreiten, aber praktisch ist dieser Teil noch nicht fertig.

    Die obere Hälfte des Multibursts ist schwarz-weiß, testet also die Auflösung des Helligkeitssignals, die untere Hälfte ist grün-lila und testet das Farbsignal.

    Die beiden rechten Felder zeigen horizontale Linien. Wird das Bild im Zeilensprungverfahren (interlaced) vom DVD-Player übertragen, dann sind zu einem Zeitpunkt immer genau die schwarzen oder genau die weißen Linien zu sehen und die beiden Felder flimmern wie Sau. Bei progressiver Übertragung sollten da einfach waagrechte Linien sein.

    • In der oberen Hälfte sollten die beiden linken Linienmuster sauber erkennbar sein, in der unteren Hälfte nur das Linke →Auflösung

    • In der oberen Hälfte sollte das Linienmuster in der Mitte sauber erkennbar sein (sehr scharfer Fernseher) oder zumindest zu einer halbwegs gleichmäßigen grauen Fläche verwischen, aber keine sonstigen Muster bilden →Moiré

    • Die beiden rechten Flächen sollten entweder stark Flimmern oder sauber erkennbare Linienmuster zeigen →Augenkrebs

Die beiden grünen Striche links und rechts vom mittleren Kasten sind die Menüauswahl. Farbbalken führt zu den Farbbalken, Graustufen zu den Graustufen, Zahnräder zu bewegten Bildern und Multiburst zum Siemensstern.

Farbbalken

Abbildung 2.


Das Farbbalken-Testbild ist gewissermaßen die vergrößerte Version der Farbbalken aus dem Universaltestbild. Es eignet sich zur Beurteilung der Farbwiedergabe für bunte, blasse und dunkle Farben, sowohl in der Draufsicht als auch von der Seite.

  • Farbbalken

    • sollten satt und gleichmäßig gefärbt sein und weder rauschen noch Doppelkanten haben

    • sollten von seitlichen Positionen aus betrachtet weder Farbe noch Helligkeit zu stark oder gar ungleichmäßig verändern

Die grauen Striche oberhalb und unterhalb der Farbnamen sind die Menüauswahl. Das Menü führt zu komplett einfarbigen Bildern.

Farben

Hier lohnt sich noch nichtmal ein Screenshot: Einfarbige Bilder sind einfach blos einfarbig, wahlweise in Weiß, Gelb, Türkis, Grün, Lila, Rot, Blau oder Schwarz. Sie sollten

  • satt und gleichmäßig gefärbt sein

  • nicht rauschen

  • nicht flimmern

  • unabhängig von der Betrachtungsrichtung überall gleich hell sein →Ausleuchtung

  • keine schwarze, weiße oder andersfarbige Pünktchen enthalten →Pixelfehler, →Dreck

Graustufen

Abbildung 3.


Das Graustufenbild dient vor allem zum Einstellen von Helligkeit, Kontrast, Gamma, automatischer Kontrastmagie und ähnlichen Schweinereien. Es enthält vier Bereiche:

  • Mittelgrauer Hintergrund

    • sollte keinen Farbstich haben (eigentlich das ganze Bild)

  • Stufenloser Grauverlauf

    • sollte wirklich stufenlos sein →Graudarstellung

    • sollte in der Mitte mittelhell sein →Gamma

    • sollte an den Enden keinen einfarbig schwarzen/weißen Bereich haben →Angeberkontrast

  • 12 Graustufen

    • sollten von schwarz nach weiß gehen, nicht von dunkelgrau nach hellgrau →Helligkeit, →Kontrast

    • sollten gleichmäßige Helligkeitsunterschiede haben (besonders an den Enden) →Gamma, →Angeberkontrast

  • Schattenstreifen

    • Hintergrund sollte schwarz sein, nicht dunkelgrau

    • alle dunkelgrauen Kästchen sollten zu erkennen sein, zumindest ab dem zweitlinkesten →Schwarzlevel, →Helligkeit

  • Lichterstreifen

    • Hintergrund sollte weiß sein, nicht hellgrau

    • alle hellgrauen Kästchen sollten zu erkennen sein, zumindest bis zum zweitrechtesten →Weißlevel, →Kontrast

Bewegte Testbilder

Im Moment gibt es drei animierte Testbilder, die horizontale und vertikale Bewegung und den Abspann. Hauptsächlich sollen diese bewegten Bilder das De-Interlacing testen, also das Zeilenflimmern (bzw. seine Kompensation) in verschiedenen Bewegungssituationen.

Horizontale Bewegung

Das horizontal bewegte Testbild zeigt mehrere sich unterschiedlich schnell drehende Scheiben.

  • Die senkrechten Kanten des Musters auf den Scheiben in der linken Bildhälfte sollten

    • nicht ruckeln oder springen, sondern sich einigermaßen flüssig bewegen

    • nicht ausgefranst aussehen (doppelt vorhanden sein ist okay)

  • Die Farbflächen des Musters auf den Scheiben in der linken Bildhälfte sollten nicht zu sehr in einfarbige Klötzchen zerfallen

  • Die Texturen in der rechten Bildhälfte sollten

    • auf den langsameren Scheiben einigermaßen klar erkennbar bleiben und sich stetig bewegen

    • auf den schnelleren Scheiben lieber weich verwischen als Doppelbilder zu bilden

Vertikale Bewegung

Das vertikal bewegte Testbild zeigt mehrere sich unterschiedlich schnell drehende Scheiben.

  • Die waagrechten Kanten des Musters auf der jeweils linken Seite der Scheiben sollten

    • nicht ruckeln oder springen, sondern sich einigermaßen flüssig bewegen

    • nicht zeilenweise flimmern (besonders die Langsameren)

  • Die Farbflächen des Musters auf der jeweils linken Seite der Scheiben in der sollten nicht zu sehr in einfarbige Klötzchen zerfallen

  • Die Texturen auf der jeweils rechten Seite der Scheiben sollten

    • auf den langsameren Scheiben einigermaßen klar erkennbar bleiben und sich stetig bewegen

    • auf den schnelleren Scheiben lieber weich verwischen als Doppelbilder zu bilden

Abspann

Der Abspann stellt weiße Schrift auf schwarzem Grund dar, der in der Tiefe des Raumes verschwindet.

  • Der schwarze Hintergrund sollte tief schwarz sein.

  • Die weiße Schrift sollte scharf und weiß sein.

  • Die Schrift sollte sich weich und ohne Zeilenflimmern bewegen.

  • Die Buchstaben sollten auch in der Entfernung nicht flimmern.

Siemensstern

Abbildung 4.


Die Siemenssterne zeigen die Auflösung. Zur Mitte hin werden die Segmente immer schmäler und verschmieren schließlich. Zusätzlich bildet sich ein Moirémuster, bei schlechter Signalqualität auch Farbschlieren.